Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
84
Europa.
Bierbrauereistädte Bayerns (Nürnberg, Ansbach, Erlangen, Kulm-
bach u. a.).
An das Juragebirge lehnen sich im Südosten zwei Hochebenen an:
die Schweizer und die (Schwäbisch-)Bayrische. Der wellen-
sörmige Boden der Schweizer Hochebene liegt etwa 400 m über dem
Meeresspiegel und ist größtenteils aus lockerem Gletscherschutt und
Schwemmland (an den Seen viel Sumpfland!) gebildet. An vielen
Orten mit erratischen Blöcken überstreut, gewährt er dem Acker-,
Garten- und Weinbau ebenso wie der Viehzucht doch gute Vorbe-
dingungen. Die Ströme (Aar, Reuß, Thür u. a.) haben für die Schiff-
fahrt zu viel Gefäll, fördern aber durch ihre Wafferfülle und Wasser-
kraft sehr die Industrie. Der Verkehr ist leicht, und die Hochfläche
ist deshalb stark bevölkert. Ihr Mittelpunkt ist die schweizer Bundes-
Hauptstadt Bern, ihre Hauptausgangs- und Eckpunkte Genf, Lau-
sänne, Basel und Zürich.
Die Bayrische Hochebene, 800 m hoch, bietet nur durch ihre
Sümpse (Donauried, Donaumoos, Dachauer und Erdinger Moos)
und durch ihre wilden Alpenströme größere Verkehrshindernisse. Im
südlichen Teile vielfach von Geschieben aus den Alpen bedeckl und
wenig fruchtbar, ist sie sür den Ackerbau desto ergiebiger im östlichen
Teile (aus dem sogenannten „Dunkelboden" oder „Dungaboden")
und ähnlich auch im Nordwesten (im Donau-Ries). Das kleine
Plateau der Oberpfalz, im Osten des Fränkischen Jura, bildet ihre
nördliche Fortsetzung. Hauptstädte der elliptisch gestalteten Hochebene
sind München und Augsburg (nahe bei den Brennpunkten), Haupt-
ausgäuge Ulm (nach dem Rheingebiete), Passau (nach dem unteren
Donaugebiete) und Regensburg (nach Norddeutschland). Das kleine
Oberpfälzer Plateau hat seinen Mittelpunkt in Amberg, seine
Ausgänge bei Eger und Bayreuth.
b) Das Oberrheinische Gebirgssystem zerfällt in einen links-
rheinischen Zug — Wasgenwald (Vogefen) und Haardt — und in
einen rechtsrheinischen Zug — Schwarzwald und Odenwald —, die
die oberrheinische Tiefebene zwischen sich einschließen. Beide Züge
streichen meridional, ihre Hauptgipsel liegen im Süden und sind an-
nähernd gleich hoch (Sulzer Belchen 1432 m, Hoheneck 1368 m,
Elsäßer Belchen 1244 m, Kalmit und Donnersberg 680 bezw. 689 m;
Feldberg 1494 m, Deutsche Belchen 1415 m, Kandel 1243 rn.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Staaten von Mitteleuropa: Allgemeines.
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In die oberrheinische Ebene dachen sich die Gebirge steil, nach der
entgegengesetzten Seite allmählich ab, die linksrheinischen zum Stufen-
laude von Lothringen und zum Moseltale, die rechtsrheinischen zum
Stufenlande von Schwaben und Franken und zum Neckar- und Main-
tale. Auch in Gestein, (Granit und Gneis im Süden, Sandstein
im Norden), Bergform (Kuppen), Talbildung (romantische Quer-
taler!), Bodenschätzen und Pflanzenwelt stimmen die beiden Züge
seltsam überein. Wichtige Pässe über den Wasgenwald sind die von
St. A mar in, Münster, Markirch, Schirmeck, Zabernund
Niederbronn (Büsch); über den Schwarzwald das Höllental,
das Kinzigtal, der Kniebis- und der Murgpaß. Für den
Verkehr mit Frankreich ist außer dem Passe von Zabern (mit
dem Rhein-Marne-Kanal und der Straßburg-Pariser Eisenbahn) die
Burgundische Pforte (die Lücke zwischen Wasgenwald und
Schweizer Jura, durch die der Rhein-Rhone-Kanal und die Straß-
burg-Lyouer Eisenbahn führt) von höchster Wichtigkeit. Zwischen
dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenlande und der Rheinebene ist der
Verkehr durch das Neckartal in der leichtesten Weise möglich (die
Karlsruhe-Stuttgarter Eisenbahn aber mit zahlreichen Tunneln!). Über
den Haardt bilden Queich- und Speyertal bequeme Übergänge.
Die hohen Gipsel im Süden tragen Bergweiden (mit Sennwirtschaft),
die übrigen schöne Wälder (vorwiegend Nadelwälder), die breiteren
Täler dagegen Getreide, Obst und Wein (bei Türkheim im Wasgen-
tale, bei Affental ^Baden-Badens im Schwarzwalde, bei Dürkheim,
Forst und Deidesheim am Haardt, an der Bergstraße bei Darmstadt
u. s. w.). Erze finden sich in allen oberrheinischen Gebirgen, ab-
bauwürdig indes nur noch in den Vogesen (bei Markirch). Die
Wasserkräfte haben im Süden eine bedeutende Industrie (großartige
Baumwollindustrie in und bei Mülhausen). Die Schwarzwälder
Uhrenindustrie blüht besonders in Furtwangen und Villingen.
Die Oberrheinische Tiesebene ist durch Ausfüllung eines ehe-
maligen Binnensees entstanden und besteht aus lockerem, meist srucht-
barem Boden, der infolge des milden Klimas die Kultur zahlreicher
Handelsgewächse (Tabak, Hopfen) vorzüglich gestattet. Mittelpunkte
des großen Parallelogramms sind Straßburg und Karlsruhe, Haupt-
ausgangs- und Eckpunkte Basel, Mülhausen, Frankfurt und Mainz;
Mittelpunkt des in den Tälern reich angebauten Schwäbischen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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86
Europa.
Stufenlandes Stuttgart, Ausgangspunkte nach den benachbarten
Landabschnitten Reutlingen und Heilbronn (bezw. Heidelberg); Mittel-
punkte des ebenfalls reich angebauten Fränkischen Stufenlandes
Würzburg und Bamberg, Ausgangspunkte Nürnberg, Bayreuth und
Aschaffenburg.
c) Die Niederrheinischen Gebirge stimmen ebenfalls in ihrer
Natur fo vollkommen überein, daß man sie als ein Ganzes betrachten
muß. Früher bildeten dieselben wohl ein einziges Plateau, das erst
durch Rhein, Lahn, Sieg, Mosel und Roer in sechs Abschnitte —
Hunsrück, Eisel, Venn, Taunus, Westerwald und Sauerland — zer-
nagt wurde. Die Streichungsrichtung ist in allen Teilen alpin, das
Gestein vorherrschend devonischer Schiefer, und auch die Höhenver-
Hältnisse sind nahezu gleiche.
Der Hunsriick („Hünenrücken") stürzt zu den engen Tälern der
Nahe, des Rhein und der Mosel steil ab und trägt mehrere bewaldete
Kämme aus quarzhaltigem Schiefer (Soonwald, Jdarwald und Hoch-
wald, in letzterem den Walderbeskopf 818 w). Im Südwesten
enthält er das reiche Steinkohlenlager an der Saar, das Saar-
brücken, St. Johann und St. Ingbert zu Mittelpunkten eines be-
deutenden Kohlenhandels und einer starken Gewerbstätigkeit macht
(Steingut- und Glasfabrikation, Chemikalien- und Eisenindustrie).
Die Achatbrüche von Oberstein und die Salzquelle von Kreuznach
haben ebenfalls eigenartige Gewerbszweige hervorgerufen. Der Ab-
hang nach dem Rheine zu trägt fchöue Obstgärten und Waldungen
sowie zahlreiche Burgruinen und Schlösser (Rheineck, Stolzenfels)
und uralte Städte (Bacharach, Oberwesel), deren Wachstum aber
durch die Enge des Tales sehr beschränkt wurde. Die Eisel (im
Basaltkegel der Hohen Acht 760 in) fällt zum Mosel- und Rhein-
tale ebenfalls steil ab, während sie sich nach Nordwesten sanfter
abdacht und allmählich in das Plateau des Hohen Venn übergeht.
Der Vulkanismus war in diesem Teile des Schiefergebirges besonders
lebhaft, daher zahlreiche (80) Basaltkegel, eigentümliche Kraterseen
oder Maare (das größte der Laacher See), deutliche Lavaströme, merk-
würdige Kohlenfäureaushauchungen (in den Kellern der Laacher Abtei),
häufige Mineralquellen (Schwefelquellen von Aachen und Burt-
scheid, Quellen von Spaa, Apollinarisbrunnen im Ahrtale, Gerol-
steiner Sprudel). Hand in Hand mit diesen vulkanischen Spuren
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Die Staaten von Mitteleuropa: Allgemeines.
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geht ein großer Reichtum an Eisen-, Blei-, Zink- und Gal-
mei-Erzen. Bei Aachen, am Fuße des Plateaus, beginnt ein
großes Steinkohlengebiet, das zum größten Teile nach Belgien
fällt, und das der Hebel einer gewaltigen Industrie geworden ist
(Aachens Tuch- und Buckskiuweberei und Nadelfabrikation, Lüt-
tichs und Seraings Maschinenfabrikation ?c.). Die Eifel ist durch
naßkaltes Klima vielfach unfruchtbar und mit Sumpf und Heide
bedeckt.
Der Taunus, von den malerischen Tälern des Rheins und der
Lahn umgrenzt, besitzt im Feldberg (881 in) den höchsten Gipfel
des Niederrheinischen Gebirgssystems. Basaltfelsen, Mineral-
quellen (etwa 100) und der Reichtum an Kupfer-, Blei-,
Silber-, E-ifen- und Zinkerzen hängen auch hier mit früherem
Vulkanismus zusammen. Die Höhen sind schön bewaldet, die Ab-
hänge zum Feld- und Weinbau vorzüglich geeignet. Die Weinberge
von Aßmannshansen, Rüdesheim, Johannisberg, Winkel, Raueutal,
Markobrunn, Hochheim u. a. sind die berühmtesten am Rheine! Die
heißen Quellen haben Anlaß zur Entstehung berühmter Kurorte
(Wiesbaden, Homburg, Nauheim, Soden, Schlangenbad, Schwalbach,
Selters, Ems) gegeben. Alte Burgen erhöhen auch hier den Reiz
der Landschaft. Der Westerwald gipfelt im Ederkopf (729 m) und
ist ebenfalls durch vulkanische Kegelberge (Siebengebirge) und Krater-
seen ausgezeichnet. An der Oberfläche öde und stark entwaldet wie
die Eisel, enthält er besonders entlang der Sieg reiche Erzlager,
und ganze Bergmassen sind aus Spat-und Roteisen st ein
zusammengesetzt (Stahlberg bei Müsen). — Die Sauerliindischen
Gebirge, im Astenberge 842 m, sind mannigfaltiger gegliedert, als
die übrigen Teile des Systems und bestehen aus wechselnderem Ge-
stein. Namentlich treten mächtige Kalk- und Sandsteinbildungen auf
(bei Iserlohn eine große Höhle!). Rotlager-, Lenne- und Haarstrang-
gebirge enthalten wieder reiche Erzgänge (Eisen, Zink, Blei),
und entlang der Ruhr findet sich das 2200 qkm große Kohlen-
lager von Dortmund, das ausgedehnteste in Deutsch-
land. Die großartige Eisenindustrie Westfalens sowie die mannig-
faltige sonstige Industrie dankt ihre Blüte diesen Bodenschätzen. —
Koblenz ist Mittelpunkt, Trier, Gießen, Bonn und Bingen sind
Hauptausgänge dieses Bodenabschnittes.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
130
Europa,
Nordseehäfen und Süddeutschland zu erklären ist. Das Eisenbahn-
netz ist dichter als in allen nördlichen und östlichen Provinzen.
Regierungsbezirke (2) und Städte:
a) Kassel: Kassel (106000 E.), in der ausgedehntesten Talgegend des
hessischen Berglandes, an der schiffbaren Fulda und in der Kreuzung zahl-
reicher Straßen des norddeutschen Berglandes, hat bedeutende Industrie in
Maschinen, Metallwaren, Leder (Handschuhe) und Handel in Jndustrieerzeug-
nissen, Fellen, Lein, Kolonialwaren und Landesprodukten. Eschwege, am
Anfangspunkte der Werraschiffahrt, erzeugt Leder und Gewebe; Fulda
(17 000 E.) am Anfangspunkte der Fuldaschiffahrt, Gewebe; die Universitäts-
stadt Marburg (18000 E.) Töpferwaren („Marburger Geschirr"); Hanau
(30 000 E.), am Main, Gold- und Silberwaren, Gußwaren, Lederartikel,
Zigarren.
b) Wiesbaden: Frankfurt (288 000 E.), am Main, in der Nordostecke
der oberrheinischen Ebene, an den natürlichen Hauptverkehrsstraßen nach
Bayern, Österreich, Sachsen und Thüringen (durch das Regnitz- und Main-
tal!), sowie an der bequemsten Psorte in das nördliche Binnendeutschland und
nach der Nordsee (durch die Wetterau), ist politisch und kommerziell seit dem
Beginn der deutschen Geschichte eine überaus wichtige Stadt. Nicht nur zogen
auf den angegebenen Straßen die deutschen Fürsten herbei, um hier ihren
Kaiser zu wählen oder um über die Angelegenheiten des Reiches zu tagen
(Kaiserkrönungsstadt bis 1795, Sitz des deutschen Bundestages bis 1866!),
auch die Waren strömten hier in bedeutender Menge zusammen, um aus der
altberühmten Messe ausgetauscht zu werden. Heute ein Hauptknotenpunkt
des deutschen Eisenbahnnetzes, ist sein Handel wie seine Industrie noch im
steten Steigen, und besonders das deutsche Geld-, Bank-, Wechsel-, Transit-
und Speditionsgeschäft hat in der Stadt einen Hauptsitz. Bedeutend ist auch
der Handel in Fellen, Häuten, Kohlen, Metallen, Wein. Die Industrie bezieht
sich infolge des alten Reichtums der Frankfurter in erster Linie auf Luxus-
artikel, daneben aber auch auf Maschinen, Chemikalien, Fleischwaren. Bauten,
wie der Römer, der Saalhof, der Bahnhof, das Palmenhaus, das Senken-
bergfche Museum und die Markthallen spiegeln die alte und neue Handels-
blüte Frankfurts deutlich ab. Sachsenhausen, links vom Main, ist das
eigentliche Fabrikviertel Frankfurts, das in großartigem Maßstabe Maschinen,
Metallwaren, Chemikalien erzeugt; ähnlich Bockenheim (19 000 E.) sowie
Höchst mit seinem großartigen Farbwerke. — Wiesbaden (86 000 E.), am
Taunus, durch Salz- und Schwefelquellen (Kochbrunnen!) seit der Römerzeit
einer der besuchtesten Badeorte, und bis 1866 Residenz der Herzöge von
Nassau, treibt starken Mineralwasserhandel; ähnlich die anderen Taunusbäder:
Homburg vor der Höhe, Niederselters, Schwalbach, Schlangen-
bad, Soden und Ems; letzteres, im Lahntale, ebenso wie Weilburg, auch
Bergbau. Am Südhange des Taunus liegen in der berühmtesten Weinbergs-
gegend Deutschlands: Aßmannshausen, Rüdesheim, Geisenheim,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Kassel Kassel Fulda Jndustrieerzeug- Eschwege Fulda Marburg Hanau Main Frankfurt Main Bayern Sachsen Main- Nordsee Wetterau Frankfurts Sachsenhausen Main Frankfurts Bockenheim Wiesbaden Taunus Nassau Homburg Niederselters Schwalbach Weilburg Taunus Deutschlands Rüdesheim Geisenheim
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Die einzelnen Staaten: Das Deutsche Reich. 131
Johannisberg, Winkel, Rauental, Markobrunn, Hattenheim,
Erbach, Hochheim, Ostrich, Eltville 2c. mit bedeutender Kelterei und
Schaumweinsabrikation forote Weinhandel.
11. Westfalen, 20 000 qkm und 3,2 Mill. E., gehört dem Tief-
lande ebenso wie dem Rheinischen Schiefergebirge und dem
Weserberg lande an und trägt zur Ernte Preußens wenig bei,
sehr viel dagegen zur Bergwerksprodnktion (25%), ganz besonders
zur Steinkohlenproduktion (33°/o) und zur Eiscnproduktion. In der
Metallverarbeitung wird die Provinz nur von Rheinland erreicht,
und auch in der Textilindustrie zählt sie zu den ersten. Handel und
Verkehr sind lebhaft, obwohl geringer als in den Nachbarprovinzen,
die mehr von natürlichen Hauptstraßen durchkreuzt werden. Ihre
Schiffahrtsstraßen sind Lippe und Ruhr, erstere durch den 2,5 m
tiefen und 271 km langen Dortmunder Kanal mit der Ems ver-
bnnden, und ihr Eisenbahnnetz ist das dichteste inpreußen.
Regierungsbezirke (3) und Städte:
a) Arnsberg: Siegen (22000 E.), an der Sieg, hat zahlreiche Hoch-
ösen, Puddel- und Walzwerke, Eisenhämmer und Eisengießereien in seiner
Nähe. Der Regierungssitz Arnsberg, an der Ruhr, erzeugt Papier;
Lüdenscheid (26 000 E.) sowie Altena, an der Lenne, Metallwaren. —
Iserlohn (27000 E.) ist berühmt durch Näh- und Stecknadeln sowie durch
Bronze-, Neusilber-, Britannia- und Messingartikel; Hagen (51000 E.) durch
Eisen-, Stahl- und Kupferwaren sowie durch Tuch. Tie „Enneperstraße",
südwestwärts davon, ist gefüllt mit Eisenwerken und Schmieden, die ungeheure
Menge von Sensen, Sicheln, Klingen und Werkzeugen in alle Welt senden.
— Hattingen, an der Ruhr, treibt Eisenindustrie und Weberei; Witten
(34000 E.), ebenfalls an der Ruhr, Gelsenkirchen (37000 E.) und Bochum
(66 000 E.) großartige Gußstahlindustrie und Zinkgießerei sowie Bergbau auf
Kohlen und Eisen. — Dortmund (142 000 E.), die uralte Hauptstadt West-
salens und angesehenes Mitglied der Hansa, bildet durch seinen Kohlen- und
Eisenbergbau nach seiner Verödung durch den dreißigjährigen Krieg noch
immer den Brennpunkt des Handels- und Verkehrslebens sowie den Haupt-
eisenbahnknoten der Provinz. Sein Handel erstreckt sich besonders auf Kohlen,
Eisen, Landesprodukte und auf die Produkte seiner bedeutenden Industrie in
Maschinen, Dampfkesseln, Werkzeugen, und ist durch seinen Kanal nach der Ems
mächtig gefördert worden. — Hörde (25000 E.), besitzt zahlreiche Kohlen-
und Eisengruben und große Eisenwerke (Hermannshütte); ähnlich Unna und
Schwerte. — Hamm (31000 E.), an der Lippe, die hier schiffbar wird,
und Soest (17 000 E.), am Fuße des Haarstrang, in der besten Getreide-
gegend Westfalens, treiben neben Getreidehandel ebenfalls beträchtliche Eisen-
industrie.
9*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
134
Europa.
c) Aachen: Aachen (135 000 E.), an dem Venn, an altberühmten Heil-
quellen und an dem Heerwege von Paris nach Niedersachsen, war einst Resi-
denz der Frankenkönige und Krönungsstadt und erfreute sich auch frühe eines
hohen Aufschwunges seiner Tuchweberei und Nadelfabrikation. Durch die
Ausbeutung der benachbarten Kohlen- und Erzlagerstätten sind diese In-
dustriezweige in noch höhere Blüte gekommen. Burtscheid, Düren
(27000 E.) und Eupen (14000 E.) treiben ebenfalls Tuchindustrie, Düren
auch Papierfabrikation; Eschweiler (22000 E.), Seidenweberei und ebenso
wie Stolberg (14000 E.) Bergbau; Malmedy Lederfabrikation.
ä) Koblenz: Koblenz (45 000 E.), starke Festung an der Vereinigung
von Rhein und Mosel, fabriziert Schaumweine, Zigarren, Blechwaren. An-
dernach treibt Steinhandel (Lava der Eifel!), und Kreuznach (21000 E.),
an der Nahe, ist wichtig durch Soolbäder.
e) Trier: Trier (43000 E.), an der Mosel, unterhalb der Saarmün-
dung, einst römische Kaiserresidenz, mit schönen Ruinen, ist wichtig durch
Handelsgärtnerei, Sohllederfabrikation, Moselschiffahrt und Weinhandel; Saar-
brücken (23000 E.) durch Kohlenbergbau und Kohlenhandel sowie durch Eisen-,
Chemikalien, Steingut- und Glasfabrikation; St. Johann (21000 E.) ebenfo;
Malstatt-Burbach (31000 E.) und Neunkirchen (28000 E.) durch
großartige Eisen- und Stahlwerke (Eisenkönig Stumm!).
Das Fürstentum Hohenzollern, 1142 qkm und 70 000 E., an
der Donau und am Neckar und auf der Rauhen Alb, ist außer
durch die Stammburg der Hohenzollern nur durch Ackerbau, Vieh-
zucht und Kleingewerbe bemerkenswert. Bezirkshauptstadt ist Sig-
maringen. —
b) Die übrigen norddeutschen Staaten.
§ 67. Das Königreich Sachsen, 15 000 qkm und 4,2 Mill. E.,
ist vorwiegend Bergland, und seine Flüsse (Elbe, Mulde, Spree u. a.)
zeichnen sich durch starkes Gefäll und ausgiebige Wasserkraft aus.
Die Lage an der oberen Elbe bestimmt Sachsen bezüglich des Ver-
kehrs zum Hauptvermittler zwischen Norddeutschland
und Österreich-Ungarn, und sowohl die gerade Linie von Ham-
bürg nach Wien als auch diejenige von Berlin nach Wien schneidet
das Gebiet; ähnlich auch die Linie Köln (bezw. Franksurt)-Breslau.
Trotz der großen Fruchtbarkeit und der sorgfältigen Benutzung
des Bodens bedarf das Land einer starken Zufuhr von Brotfrüchten.
Die deutsche Edelmetallproduktion kommt sast ausschließlich auf Sach-
fen, von der Steinkohlenproduktion aber 6,5 %, und die Industrie
ist eine gewaltig entwickelte. Im Handel und Verkehr wetteifert
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Burtscheid Johann
Extrahierte Ortsnamen: Europa Aachen Aachen Paris Niedersachsen Eupen Eschweiler Stolberg Malmedy Koblenz Rhein Malstatt-Burbach Neunkirchen Donau Sachsen Sachsen Norddeutschland Wien Berlin Wien
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Die einzelnen Staaten: Das Deutsche Reich.
147
Das Reichsland Elsaß-Lothringen, 14 500 qkm und 1717 000 E.,
nimmt die westliche Hälfte der oberen Rheinebene, den Ostabhang
des Wasgenwaldes und den nordöstlichen Teil des Lothringischen
Berglandes ein und entspricht in der Gestaltung seines Bodens ziem-
lich genau dem Großherzogtum Baden. Sehr bedeutend ist sein
Wein-, Wald-, Obst-, Tabak- und Hopsen bau, aber auch
seine Industrie ist durch starke Wasserkräfte, beträchtliche Mineral-
Produktion und gute Verbindung mit dem Saarkohlenbecken hoch ent-
wickelt. In der Baumwollindustrie hat es den ersten Rang unter den
deutschen Staaten, und in der Gewebsindustrie im allgemeinen wird
es nur vom Königreich Sachsen übertroffen. Dem Handel kommen
außer den natürlichen Wasserstraßen auch großartige Kanalbauten
<Rhein-Rhone-Kanal, Rhein-Marne-Kanal und Saarkanal) zu statten.
Das Eisenbahnnetz aber ist ähnlich gut entwickelt wie in Baden.
Regierungsbezirke (2) und Städte:
1. Elsaß: Mülhausen (88 000 E.), an der Jll, am Rhein-Rhone-
Kanäle, vor der Burgundischen Pforte und vor der wichtigsten Pforte in die
Schweiz, eine alte deutsche Reichsstadt, ist der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt
des oberen Elsaß und ein Hauptsitz der kontinentalen Baumwollindustrie.
Bedeutend ist auch seine Maschinen- und Metallindustrie. — Kolmar
<40 000 E.), an der Jll, treibt ebenfalls Baumwollindustrie; so auch Thann,
Gebweiler und Münster, in gewerbtätigen Vogefentälern; die Festung
Schlettstad t, an der Jll, Obstkultur und Weinbau sowie Fabrikation metal-
lischer Gaze; Markirch Bergbau und Kleiderstofffabrikation („Markircher
Artikel!"). — Die Regierungshauptstadt und Festung Straßburg (150000 E.),
an der Jll, unweit des Rhein und vor dem wichtigen Zabernpasfe, durch den
die Heerstraßen (Eisenbahn und Rhein-Marne-Kanal!) von Nancy und Paris
zum oberen Rhein führen, hat durch ihre natürlichen Straßenkreuzungen eine
ebenso hohe kommerzielle als strategische Bedeutung und war während des
Mittelalters neben Köln und Mainz die reichste und mächtigste Stadt am
Rhein. Heute gehen ihrer Blüte die zahlreichen Eisenbahnkreuzungen sowie
die Erweiterung ihrer Festungsmauern zu gute. Die Gewerbtätigkeit der
Stadt erstreckt sich auf Leder, Tabak, Färberei, Bierbrauerei, Gänseleber-
pasteten- und Wurstwarenfabrikation, der Handel auf Getreide, Hopfen,
Wein. — Hagenau (18 000 E.) ist Eisenbahnkreuzungspunkt, mit Hopfen-
und Gartenbau; und Zabern, an seinem Vogefenpasse, fabriziert Eisen-
waren, Mühl- und Schleifsteine.
2. Lothringen: Bei Saarburg und Bitfch finden sich Glashütten;
in Saargemünd Steingut- und Porzellanfabriken. — Die Festung Metz
(58000 E.), im Moseltale und im natürlichen Hauptstraßenkreuzungspunkte
Lothringens, treibt Konservenfabrikation und starken Produktenhandel.
10*
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Staaten von Mitteleuropa: Allgemeines,
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von deren Mündung!), Ems und Dnjestr. Von den Nebenflüssen
jener Ströme sind am bemerkenswertesten Spree und Warte, Main
und Neckar, Saar und Lahn, Drau und Save, Theiß und Maros.
1. Der Rhein ist ein Kultur- und Schiffahrtsstrom höchsten
Ranges. Seine Hauptquellen — Vorder-, Mittel- und Hinterrhein
— liegen auf dem St. Gotthard und Adulastock. Als Alpen-
ström hat er in seinem Oberlaufe starkes Gefäll und wilden Cha-
rakter, aber auch zu allen Jahreszeiten eine bedeutende Wasserfülle.
Der höchste jemals beobachtete Wasserstand bei Köln betrug 9,5 m,
der niedrigste 0,9 m, und die geringste Wasserführung verhält sich
ebendaselbst zur stärksten wie 1:9. Weil er sich zeitig vom Hoch-
gebirge wegwendet und unterhalb der Aarmündung nur noch niedrige
Bergländer zur Seite hat, und weil er deshalb hier nur Nebenflüsse
ruhigeren Charakters aufnimmt, fo hat er bereits unterhalb Straßburg
einen ziemlich gleichmäßigen Lauf. Nur in dem romantischen Gebirgs-
durchbruche von Bingen hatte er früher Stromschnellen. Infolge der
milden Winter seines Gebietes ist er auch wenig von Eisbedeckung
und Eisgängen heimgesucht (kaum 20 Tage). Durch die angegebenen
Vorzüge bildet der Rhein die beste natürliche Schiff-
fahrtsstraße in Europa. Außerdem ergießt er sich in die Nord-
see, also in das Meer, welches gegenwärtig im Weltverkehre das
wichtigste ist. Wenn der Rhein früher als Schiffahrtsstraße nicht
die große Rolle gespielt hat, die ihm die Natur zuweist, so lag das
vor allen Dingen an der politischen und wirtschaftlichen Uneinigkeit
Deutschlands, die in der Rheingegend am ausgeprägtesten war, und
die den Verkehr auf dem Strome arg mit Zöllen beschwerte, wäh-
rend sie eine einheitliche Regulierung seines Laufes verhinderte. Durch
geeignete Korrekturen wäre der Strom vielleicht bis Köln für See-
schiffe fahrbar zu machen. Für große Flußschiffe (von 1,50 m Tief-
gang) ist er fahrbar bis Mannheim. Durch die Aar gehört die
Schweiz, durch die Jll Elsaß, durch die Mosel Lothringen und Rhein-
Provinz, durch den Neckar und den Main das schwäbisch-sränkische
Bergland, durch die Lahn ein Teil von Hessen-Nassau, durch die
Ruhr und Lippe Westfalen in sein Verkehrsgebiet. Der Schiffs-
verkehr an der deutsch-holländischen Grenze beträgt 18 Mill. Tonnen.
2. Die Ems, in den Sümpfen des Teutoburger Waldes ent-
springend, durch Hase und Leda (Sater-Ems) verstärkt, ist ein reiner
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Leda
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Main Saar Rhein Rhein Europa Rhein Deutschlands Rheingegend Mannheim Lothringen Rhein- Main Hessen-Nassau Westfalen
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Europa.
Konstanz (16000 E.) ist als Bodenseehafen, die Gebirgsstädtchen
Villingen, Triberg und Furtwangen durch Verfertigung von
fchwarzwälder Uhren wichtig; die Universitätsstadt Freiburg (49000 E.),
am Ausgange des Höllentales, durch Bauwoll-, Seiden- und Maschinen-
industrie; Lahr durch Kaffeesurrogate und Buchdruck; Offenburg, am
Ausgange des Kinzigtales, durch die Abzweigung der Schwarzwaldbahn von
der Rheinbahn; Baden durch heiße Quellen und als einer der berühmtesten
Badeorte Europas; Rastatt, an der Murg, als Festung; Pforzheim
(30 000 E.), an der Enz, als ein Hauptsitz der deutschen Gold-, Silber- und
Kurzwarenindustrie. — Karlsruhe (74 000 E.), aus einem Jagdschlosse
Residenz- und Hauptstadt sowie Eisenbahnknoten und bedeutende Handels-
und Fabrikstadt geworden, zeichnet sich besonders durch seine Maschinen- und
Möbelindustrie aus; Bruchsal durch Zigarrensabrikation und Hopsenhandel.
— Mannheim (79000 E.), durch seine Lage an der Vereinigung des Neckar
und Rhein einer der wichtigsten Rheinhäfen, von dem aus die regelmäßige
Dampfschiffahrt beginnt, treibt starken Handel in Getreide, Kolonialwaren,
Petroleum, Tabak, Hopfen, Kohlen, Holz, sowie Industrie in Maschinen, Tabak
und Chemikalien; die Universitätsstadt Heidelberg (32000 E.), am Neckar,
Handel in Büchern, Wein, Tabak und Hopfen.
§ 73. Das Großherzogtum Hessen hat 7680 qkm und 1 120 000 E.
Das Hauptland nimmt den nördlichen Teil der oberrheinischen Tief-
ebene und einen großen Teil des Odenwaldes ein, das Nebenland
das Vogelsgebirge und feine nordwestliche Abdachung. Es ist gleich
Baden ein gutes Wald-, Wein- und Obstland. Bedeutend ist
aber auch seine Chemikalien-, Leder- und Maschinenindustrie; der
Handel ist besonders durch die Verkehrslinien des Rhein und Main
sowie der Lahn und Fulda lebhaft.
Die Residenz Darmstadt (71000 E.), am Odenwald, wurde erst durch
ihre Eisenbahnkreuzungen wichtig, besonders in der Maschinen-, Möbel-, Che-
mikalien- und Tabakfabrikation. Offenbach (50 000 E.), am Main, teilt
die Vorzüge der Lage Frankfurts und ist wichtige Industriestadt in Leder-
galanterie- und Metallwaren, Wagen und Maschinen. Mainz (84000e.), am
Rhein und Main, ist durch die Kreuzung dieser Naturstraßen seit alten Zeiten
ein militärisch und kommerziell wichtiger Punkt (Festung! Haupt des rheinischen
Städtebundes! „Goldenes Mainz!"). Getreide und Wein (durch die Nähe
des Taunus) sind die wichtigsten Handelsartikel, daneben Kolonialwaren,
Steinkohlen und Eisen. Die Industrie erstreckt sich besonders auf Schuhwaren
und Hausgerät. - Worms (41000 E.), uralte Stadt in sehr fruchtbarer
Gegend („im Wonnegau!") erzeugt vorzüglichen Wein („Liebfrauenmilch" und
„Luginsländer") sowie Leder. Bingen treibt Rheinschiffahrt; die Universitäts-
stadt Gießen (26 000 E.), an der Lahn und an der Verkehrslinie Frankfurt-
Kassel, Braunkohlen- und Eisenbergbau sowie Leder-, Strumpf- und Web-
warenindustrie und Buchhandel.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Konstanz Villingen Triberg Furtwangen Freiburg Offenburg Europas Rastatt Pforzheim Karlsruhe Bruchsal Mannheim Rhein Heidelberg Hessen Rhein Main Fulda Darmstadt Odenwald Möbel- Offenbach Main Frankfurts Mainz Rhein Main Mainz Taunus Worms